Raumluft verbessern: 5 Tipps, wie du zu Hause gesünder durchatmest
Was hilft gegen schlechte Raumluft?
Rund 90 % unserer Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen, die meiste Zeit davon zu Hause. Und täglich atmen wir durchschnittlich bis zu 20.000-mal ein und aus. Umso wichtiger, dass die Luft in unseren eigenen vier Wänden rein ist.
Kein Problem denkst du – dank Raumspray duftet es im Wohnzimmer wie in einem Blumengarten, im Schlafzimmer glimmt ein Räucherstäbchen und in der Küche riecht es zitrisch-frisch nach Reinigungsmittel? Mit „guter“ Luft hat das leider wenig zu tun. Wir zeigen dir, wie du mit 5 simplen Tipps gesünder durchatmest.
Inhalt
Was macht gute Raumluft aus?
Generell kann man sagen: Raumluft ist dann gut und gesund, wenn sie so wenig mit Schadstoffen belastet ist, wie möglich. Leider ist der Schadstoffgehalt in Innenräumen bis zu fünfmal so hoch wie draußen. Schadstoffe gelangen über verschiedene Wege in unsere vier Wände. Zum Beispiel über die in vielen Einrichtungsgegenständen, Wohnaccessoires und Putzmitteln enthaltenen leicht- und schwerflüchtigen Verbindungen (VOCs).
Ein Forschungsprojekt unter der Leitung des Max-Planck-Instituts fand kürzlich heraus, dass auch wir Menschen die Raumluft stärker beeinflussen als bisher angenommen: Unsere Körper reagieren chemisch mit der Außenwelt und bilden ein sogenanntes „Oxidationsfeld“, das sich in Innenräumen durch die Reaktion von Ozon mit Stoffen in und auf unserer Haut um uns herum bildet. Die dabei entstandenen chemischen Stoffe reagieren wiederum mit Molekülen in der direkten Umgebung. Bisher wurde das bei Prüfverfahren, zum Beispiel für Reinigungsmittel oder Baustoffe, nicht berücksichtigt.
Aber auch Schimmelpilze und Bakterien, Feinstaub und Fasern, Tabakrauch und herkömmliche (Duft)kerzen belasten unsere Atemluft. All dies kann zu körperlichen Beschwerden führen, zum Beispiel Kopfweh, Atemwegserkrankungen oder Allergien.
Das deutsche Umweltbundesamt nennt folgende vier Faktoren, die dafür verantwortlich sind, ob wir uns in einem Innenraum wohlfühlen, oder nicht:
- Physikalische Faktoren: Temperatur, Luftfeuchte, Luftwechsel, Beleuchtung, Schall, Ionen
- Chemische Faktoren: Partikel/Stäube, Luftfeuchte, Gase, Dämpfe, Aerosole, Biozide, Gerüche
Biologische Faktoren: z.B. Pilze, Bakterien, Pollen
Psychologische Faktoren: Psyche, Irritation
Was heißt „gutes“ Raumklima?
Ein gutes Raumklima heißt auch, dass die Luftfeuchtigkeit weder zu hoch noch zu niedrig ist. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung führen, eine zu niedrige zu trockenen Schleimhäuten und einem geschwächten Immunsystem – was Tür und Tor für Viren öffnet.
Wie kann ich die Raumluft verbessern? 5 Tipps gegen schlechte Luft
1. Lüften, lüften, lüften
Das einfache Mantra für gesunde Raumluft heißt: Lüften, lüften, lüften. Am besten täglich 4-mal für jeweils 4 Minuten querlüften – dabei werden möglichst viele Fenster und Türen gleichzeitig geöffnet damit viel frische Luft durch die gesamte Wohnung strömen kann. Selbst wenn du an einer stark befahrenen Straße lebst und Bedenken hast, ob die Luft da draußen tatsächlich so „frisch“ ist. Holie Advisor, Baubiologe und Umwelttechniker Armin Rebernig weiß: „Die Luftqualität außen ist immer noch besser und von weniger Feinstaub belastet, als im Innenraum. Dies hat mit der hohen Verdünnung im Außenbereich zu tun. Innen haben wir ein abgeschlossenes Luftvolumen und Fenster werden meist zu wenig geöffnet. Reifenabrieb gelangt nicht in die Innenräume.”
4x4 Regel: Vier mal täglich für mindestens 4 Minuten den ganzen Wohnraum querlüften.
Um öfter zu Lüften hilft es ein bestimmtes Lüftungsritual zu haben. Dazu haben wir unsere luftklärenden Raumsprays entwickelt.
2. Luftfeuchtigkeit regulieren
Was als angenehmes Raumklima empfunden wird, ist individuell verschieden. Die meisten Menschen aber empfinden eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 % bei einer Raumtemperatur von 18 bis 22 Grad Celsius als angenehm. Sie gilt als ideales Raumklima.
Eine Studie der Yale University School of Medicine belegt, dass eine mittlere Luftfeuchtigkeit in Räumen Viren inaktiviert und vor Ansteckungen schützt. Eine Raumluftfeuchtigkeit von weniger als 40 % hingegen schwächt die Infekt-Abwehr der Atemwege, erhöht die Ansteckungsfähigkeit von Viren und begünstigt ihre Übertragungseffizienz. Liegt sie über 70 %, kann sich leicht Schimmel bilden, der wiederum zu Allergien und Atemwegserkrankungen führen kann.
Wie du die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause erhöhen oder verringern kannst und was ein Glas Eiswürfel damit zu tun hat, erfährst du hier.
3. Raumluft verbessern: Richtig reinigen und putzen
Nicht nur sauber, sondern rein? Wenn du zu Hause ganz besonders auf Hygiene achtest und häufig mit aggressiven Putzmitteln zugange bist, bedenke: Handelsübliche Reinigungsmittel zur Desinfektion von Oberflächen in Innenräumen sind nicht ganz unbedenklich.
Einer Studie zufolge können kleine Schadstoffpartikel in die Atemwege von Menschen eindringen. Und zwar nicht gerade verschwindend gering, sondern in einem Ausmaß, das beim Einatmen von Autoabgasen in Straßenschluchten entsteht oder sogar darüber liegt.
Handelsübliche Reinigungsmittel enthalten außerdem oft waschaktive Substanzen auf Erdölbasis, Alkohol, Duftstoffe, Chloride, Tenside, Lösemittel, Bleiche, Salze und vieles mehr. Als flüchtige organische Verbindungen (VOC, Volatile Organic Compounds) verbreiten sie sich meist unbemerkt in der Raumluft und können einzeln, vor allem aber in Kombination miteinander, ungewollte chemische Reaktionen und Allergien zur Folge haben.
Für eine gute Raumluft solltest du also beim Putzen auf schadstoff- und emissionsarme Reinigungsmittel achten. Wirksame und natürliche Hausmittel, die keinerlei Schadstoffe ausdünsten sind zum Beispiel Natron, Soda, Zitronensäure, Haushaltsessig, ökologische, nicht-parfümierte Schmierseifen oder flüssige Kernseifen.
Auch regelmäßiges Staubsaugen sorgt für gute Raumluft. Hier zahlt sich eine Investition in ein neueres Markenmodell mit Beutel und HEPA Filter aus. Alte und günstige Staubsauger können hingegen Unmengen an Feinstaub produzieren.
Und schließlich ist manchmal weniger tatsächlich mehr – und wir meinen hier nicht die Intervalle zwischen dem Staubsaugen. Je weniger Möbel, Textilien, Accessoires und Elektrogeräte dein zu Hause bevölkern, desto weniger Angriffsfläche bietest du dem Staub und desto weniger Schadstoffe lässt du in deine vier Wände.
4. Natürlich gemütlich: Einrichtungsgegenstände sorgfältig wählen
Achte darauf, dich mit möglichst vielen Naturmaterialen zu umgeben. Wenn du dir zum Beispiel ein neues Sofa, einen neuen Teppich, neue Vorhänge oder ein neues Elektrogerät kaufst und einen chemischen Geruch wahrnimmst, lüfte besonders oft und gewissenhaft. Achte außerdem auf Gütesiegel wie Blauer Engel, natureplus oder eco-INSTITUT. Auch bei Raumdüften und Kerzen zahlt es sich in Sachen Wohngesundheit und guter Raumluft aus, auf natürliche Inhaltsstoffe zu setzen.
5. Praktische Helferlein: Raumluft verbessernde Geräte
Und schließlich können dich neben diesen einfachen Tipps auch bestimmte Geräte dabei unterstützen, eine gute Raumluft zu erhalten. Geräte zur Überwachung der Luftqualität:
Luftreiniger mit HEPA Filter, die Feinstäube reduzieren. HEPA bedeutet High Efficient Particulate Air (Filter), was einen Abscheidegrad für Partikel ab 0,1 Mikrometer von mindestens 99,95 Prozent aus der Raumluft bezeichnet.
Luftentfeuchter, die für eine optimale Luftfeuchtigkeit sorgen.
- Staubsauger mit HEPA Filter und Beutel um Feinstaub keine Chance zu geben.
- Raumluftmonitor: Schon die Minenarbeiter haben sich früher auf kleine Kanarienvögel verlassen – verlor der Vogel das Bewusstsein, war das ein Hinweis auf giftige Gase in der Luft und das Zeichen, den Stollen zu verlassen. Genau dieses Prinzip machen sich auch technische Helferlein wie Canairi zunutze – ganz ohne Tierquälerei natürlich. Über einen Sensor misst das kleine, dekorative Gerät den CO2 Gehalt in der Raumluft und zeigt ohne lästiges akustisches Signal an, sobald in deiner Wohnung eine Runde lüften angesagt ist.